Es gibt unzählige Arten eine Kiste zu konstruieren, je nach verwendeten Materialien, Leistenart (Ring-, Kranz-,Diagonal-, Quer- oder Längsleiste) und Stückzahl, ob diese innen oder außen verlaufen, ob die Kiste von 2 oder 4 Seiten unterfahrbar sein soll, ob als Top- oder Seitenlader, Einweg oder Dauer, …
Im Folgenden stellen wir Ihnen unsere 3 Hauptkonstruktionsarten, die Bahnkiste, die Exportkiste und die Maschinenkiste vor und erzählen Ihnen etwas über Schwergut- und Faltkisten.
Der Name „Bahnkiste“ ist ein Relikt aus der Vergangenheit, da inzwischen beim Güterverkehr auf der Schiene fast ausschließlich Container verwendet werden. Früher konnten die Kisten, auf Grund Ihrer Konstruktion, gut im Eisenbahnwaagen verspannt werden. Der Name hat sich aber weiter gehalten.
Die Bahnkiste hat ihre Leisten außen. Boden, Seiten und Decke werden mit einer Ringleiste verbunden und verleihen der Kiste zusätzlich Stabilität . Die Köpfe haben entweder nur senkrechte Leisten außen, die über die Wand hinaus stehen und Boden und Deckel einfassen oder alternativ einen Kopfkranz.
Die Bahnkiste ist von 2 Seiten unterfahrbar.
Bahnkisten eignen sich sehr gut für Dauerkisten, da durch die Ringleisten Beschläge automatisch geschützt sind oder für lange und schmale Kisten für z.B. Profile oder Rohre (bis 8m ab Lager).
Bahnkisten lassen sich komplett aus Vollholz fertigen oder kombiniert, mit Sperrholzwänden und Vollholzleisten.
In den Verpackungsrichtlinien des HPE wird die Bahnkiste unter A4 beschrieben.
Die Export Kiste hat ihre Leisten ebenfalls außen, die Köpfe haben einen Kranz, die Seiten je 2 waagrechte Seitenleisten, auf denen dann Boden und Deckel aufliegen. Boden und Deckel haben in der Regel senkrecht dazu verlaufende Leisten.
Über die Verwendung von dickerem Sperrholz oder Vollholz für das Bodendeck, lassen sich hiermit Kisten mit einer Tragkraft von 500-1000 kg herstellen.
Exportkisten lassen sich komplett aus Vollholz fertigen oder mit Sperrholzwänden und Vollholzleisten. Da die Sperrholzplatten die Kiste dicht verschließen und somit die Ware besser schützen, fertigen wir fast nur noch die Sperrholzvariante.
Exportkisten werden in der Regel für den Versand von kleinen bis mittelgroßen Waren verwendet mit relativ geringem Eigengewicht und von oben beladen.
In den Verpackungsrichtlinien des HPE wird die Exportkiste unter A5 beschrieben, allerdings ohne die waagrechten Seitenleisten. Unsere Variante ist die stabilere.
Die Maschinenkiste zeichnet sich durch einen massiven Vollholzboden aus, mit einem geschlossenen Vollholzdeck (in der Regel 40mm) und darunter verlaufenden Längskanthölzern. Diese gehen in Längsrichtung um die Wandstärke (zwischen 9 und 18mm) über die Deckschicht hinaus.
Je nach Variante können Querkanthölzer (Doppel), für ein vierseitiges Unterfahren und verschraubte Stirnkanthölzer (Bodenrand) hinzukommen und sorgen für mehr Stabilität.
Die anderen Kistenteile haben ihre Leisten innen. Seiten und Köpfe sitzen mit Ihren Leisten direkt auf dem Boden auf. Die Wände der Seitenteile werden mit der Deckschicht und den äußeren Kanthölzern vernagelt, die Wände der Köpfe liegen auf den Längskanthölzern auf und lassen sich mit der Deckschicht vernageln.
In unserer Konstruktionsvariante sind die oberen Leisten der Köpfe und Seiten mit den Wänden bündig, so dass der Deckel dann oben aufliegen kann und die Deckelleisten diesen in der Kiste in Position halten.
Und schließlich können noch Deckelstützen in der Kiste angebracht werden, was abhängig von Gewicht und Kistengröße manchmal unabdingbar ist, ansonsten dazu führt, dass die Kiste mit mehr Gewicht überstapelt werden kann.
Hierzu verwenden wir entsprechend dimensionierte Kanthölzer quer, die direkt unter dem Deckel verlaufen, sowie an den Seiten befestigte Stützleisten, auf denen die Deckelstützen aufliegen und die die Kräfte nach unten zum Kistenboden hin ableiten.
Maschinenkisten lassen sich komplett aus Vollholz fertigen oder mit Sperrholzwänden und Vollholzleisten. Da die Sperrholzplatten die Kiste dicht verschließen und das Fertigen der Vollholzkisten zeitaufwendiger ist, werden Vollholzmaschinenkisten nur noch auf ausdrücklichen Kundenwunsch hergestellt.
In den Verpackungsrichtlinien des HPE wird die Maschinenkiste unter B3 beschrieben, allerdings konstruieren wir Seiten und Deckelstützen etwas anders (waagrechte Seitenleiste oben bündig, Deckelstützen mit separatem Unterbau in der Kiste).
Die Schwergutkiste ist von der Konstruktion her eine Maschinenkiste mit Bodenrand und Deckelstützen (s.o.), wo die Kanthölzer entsprechend dem Schwergut dimensioniert und ausgerichtet werden.
Zusätzlich werden noch Metallwinkel an Boden und Deckel angebracht, um beim Verladen die Kräfte auf mehr Fläche zu übertragen und gleichzeitig die Seile vor einschnitten zu schützen.
Je nach Gewicht und Größe des Schwergutes werden Leisten und Wände in Stärke angepasst.
Bei besonders großen Packstücken werden Deckel und Seiten mehrteilig gemacht und mit Laschen verbunden, für eine einfachere Handhabung.
Die Faltkiste besteht aus 3 Teilen, einem Boden, einem Deckel und einem Faltrahmen, kann somit platzsparend gelagert werden und ist schnell zusammengebaut.
In der Regel sind die Faltrahmen aus 6mm dickem Sperrholz, Boden und Deckel werden nach Kundenwunsch gestaltet.
Hier arbeiten wir mit einem Partner zusammen, der eine Mindeststückzahl von 50 voraussetzt.
In den Verpackungsrichtlinien des HPE taucht die Faltkiste so nicht auf.